BYO – Bring Your Own
Wer das erste Mal nach Australien reist, wird sich über diesen kleinen Hinweis am Eingang vieler Restaurants oder Bars wundern. Er bezieht sich auf den Alkohol, den die Gäste selbst mitbringen müssen. In Europa wäre das unvorstellbar, nicht jedoch in Australien.
Härtere Gesetzte
So locker und entspannt der Lifestyle in Down Under auch ist, die dort geltenden Gesetze sind oft strenger als bei uns. Dies betrifft viele Lebensbereiche, darunter auch den Alkoholkonsum. In Queensland ist es beispielsweise verboten, Alkohol in Gläsern oder Flaschen zu servieren, da es dort in der Vergangenheit oftmals zu wilden Schlägereien gekommen ist und die Flaschen und Krüge dabei zweckentfremdet verwendet wurden.
Das Kaufen von Alkohol ist ebenfalls deutlich schwieriger als in Europa, wo er in Hülle und Fülle an jeder Ecke und zu jeder Zeit angeboten wird. In Australien benötigen solche Schnapsläden spezielle Lizenzen, und die meisten Supermärkte haben diese nicht. Man muss also in ein spezielles Spirituosengeschäft gehen, um sich entsprechend einzudecken.
Viele Restaurants ohne Alkohollizenz
In vielen Restaurants gilt daher das BYO-Prinzip, Bring Your Own, bei dem die Gäste ihre eigene Flasche Wein mitbringen dürfen, um den Wein zum Essen zu genießen. Dies betrifft oftmals Restaurants oder Bars, die nur für kurze Zeit geöffnet sind, etwa für eine Vernissage. Dann können die Gäste die Wandbilder beim Dinieren begutachten und gegebenenfalls kaufen. Außerdem fällt ein festliches Essen in einem Pub oder Restaurant mit dem mitgebrachten Lieblingswein viel kostengünstiger aus.
Besonders in den Künstlerhochburgen Melbourne und Sydney trifft man auf viele dieser Veranstaltungsräume, die über keine Alkohollizenz verfügen. Bei den Gästen sind diese Events dennoch sehr beliebt und gut besucht. Auch den Künstlern bieten sie eine geeignete Plattform, um ihre Wandbilder in einer entspannten Atmosphäre zu präsentieren. Oftmals lassen sich die Wandbilder auch online kaufen und man kann die Künstler auf diese Weise unterstützen.
Es verschafft auch Freiheit
So streng die Alkoholbestimmungen in Australien auch anfänglich wirken, so bietet BYO auch eine gewisse Freiheit. Denn BYO ist mittlerweile so verbreitet und akzeptiert, dass es kein Hinderungsgrund mehr darstellt, ein neues Lokal nicht zu eröffnen, nur weil die Lizenz fehlt. Die Australier nehmen es gelassen hin und zahlen dann für das Essen oder die Gläser.
Der Veranstalter kann sich darauf konzentrieren, neue Künstler mit interessanten Wandbildern ausfindig zu machen und seine Gäste auf diese Weise beglücken. Denn Alkohol alleine zu konsumieren ist schließlich langweilig, und die richtige Kunst in Form neuartiger Wandbilder ist dagegen unvergleichlich spannender.
Nehmen auch Sie sich die Freiheit
Bei Ihrem nächsten Australienurlaub können Sie ganz entgegen der deutschen Gepflogenheit Ihren Lieblingswein mit auf die Ausstellung nehmen und es sich dort entsprechend gut gehen zu lassen. Niemand wird Sie dafür schief angucken. Achten Sie nur darauf, dass das BYO-Prinzip auch für die jeweilige Veranstaltung gilt.